Stress verstehen und besiegen
(Ihr 7-Schritte-Anti-Stress-Plan)
Entspannung tut gut!
Wir können vor Stress nicht weglaufen. Das haben wir probiert. Wenn wir uns vor ihm verstecken und so tun, als ob es ihn nicht gäbe, wartet er geduldig, bis wir unsere vielfältigen Ablenkungsstrategien beenden, um dann genauso groß oder sogar noch größer wiederzukommen. Es hilft also nichts, so zu tun, als ob er nicht da wäre.
Er ist da. Also lass uns ihn doch einmal direkt konfrontieren. Angriff ist hier die beste Verteidigung. Gehen wir direkt auf ihn zu. Fragen wir ihn, wer er ist und was er von uns will. Und noch mehr: versuchen wir, ihn zu verstehen.
Was stresst uns?
Zu viele unerledigte Aufgaben? Zu große Anforderungen Anderer an uns? Unsere eigenen, zu großen Erwartungen an uns selbst und Andere? Die ständige Erreichbarkeit? Zu viele Verabredungen, eine endlose To-do-Liste? Social Media? Oder haben wir wirklich ernste Sorgen – um unsere Gesundheit, die Sicherheit unserer Versorgung und unserer Wohnung? Hier sollten wir zunächst unbedingt die für uns ganz persönlich passenden Antworten finden.
Menschen empfinden besonders großen Stress, wenn sie sich äußeren Einflüssen hilflos ausgeliefert fühlen. Wir sind besonders zufrieden, wenn wir selbstbestimmt und aktiv unser Leben planen und durchführen können. Sobald wir jedoch weniger agieren, sondern nur noch re-agieren, haben wir das Gefühl, machtlos und fremdbestimmt zu sein. Das deprimierende Gefühl trügt uns nicht – wenn es so weit ist, besteht eindeutig Handlungsbedarf, indem wir Schritt für Schritt wieder selbst aktiv die Kontrolle über die Situationen in unserem Leben übernehmen.
Übernehm du die Kontrolle!
Hände ans Steuerrad – Du bist jetzt an der Macht! Welches Problem liegt vor? Analysiere es zunächst, und denke ab sofort nur noch in Lösungen, denn es gibt sie! Finde die Lösung, die zu dir passt. Versuche zunächst, den Lösungsweg zu planen und ihn allein zu gehen – Schritt für Schritt. Geht das nicht ganz, dann bitte ruhig für Teilschritte jemanden um Hilfe, aber behalte trotzdem immer die Handlungshoheit.
Handel schnell und effektiv bei kleinen Problemchen und seie geduldig mit dir bei größeren Themen. Halte einen Zeitplan ein, Step by Step wirst du mehr und mehr stolz auf dich sein und immer weniger Stress fühlen. Aktive Problembewältigung erzeugt unmittelbar Selbstvertrauen und
daraus entstehen Freude und Aktivität. Du siehst – Du hast einen Plan und du kannst das!
Falls du jetzt denkst – mein Problem wird aber ausschließlich von anderen Menschen verursacht und auf eine Lösung habe ich keinen Einfluss, dann irrst du dich leider:
Denn du hast exakt die Lebenssituation, in der du dich jetzt befindest, mit erschaffen. Entweder durch dein Handeln oder dein Nicht-Handeln. Sobald du das einmal genau und ehrlich durchdenkst, wird dir auffallen, wo in den jeweiligen Situationen deine Beteiligung liegt und wie du künftig durch dein Handeln, Nicht-Handeln, Weggehen oder Bleiben aktiv zu einer Lösung beitragen kannst.
Verbringe Zeit mit dir selbst:
Auch hier liegt ein häufiger Grund für Stress vor – wir können uns nicht kennenlernen und nicht zu unserem ganz eigenen Lebensplan finden, wenn wir nicht genügend Zeit mit uns allein verbringen.
Wie und wo auch immer du diese Zeit mit dir allein verbringen willst – Begleitung, Kommunikation und Unterhaltung sind dabei nicht erlaubt. Rede nicht, schau dir keine Videos an und lese keine Nachrichten in dieser wertvollen Zeit, sondern höre dir selbst einfach zu. Manchmal braucht es eine Weile der Stille, bis du dir selbst antwortest. Solltest du die Stille nicht gleich aushalten, fang einfach zum Einstieg mit einer ganz leisen Meditationsmusik an, dich daran zu gewöhnen.
Sortiere aus:
Hast du das Gefühl, dass zu viele Dinge oder Menschen an dir „ziehen“ oder dass du zu viele Pläne im Kopf hast, deren Umsetzung du ohnehin nie schaffen kannst? Dann ist jetzt unbedingt Zeit fürs Aussortieren und einen großen Hausputz.
Gute Freundschaften und wirklich unterstützende Familienbande halten am besten, indem man wirklich nur dann zusammen Zeit verbringt, wenn man so richtig Lust dazu hat. Und aus deinen To-dos und Plänen kannst du dir zwei bis drei aussuchen, die du kurzfristig umsetzen kannst und weitere drei bis vier, die du langfristig ins Auge fasst, um sie gut zu planen.
Sei mutig, und streiche Pläne und Vorhaben, die unrealistisch oder unwichtig sind, von deinen Listen. Denke einmal darüber nach, was dein Leben tatsächlich bestimmen soll. Wahrscheinlich wist du dann schnell merken, was
davon du ganz einfach nicht weiterverfolgen möchtest. Lasse unbedeutende Kontakte einfach spielerisch lächelnd auslaufen. Du musst wirklich nicht für jeden da sein. Dein Leben gehört dir, es ist dein gutes Recht, auszuwählen!
Halte Körper, Geist und Seele gesund:
Du bist ein Ganzes, das aus drei Teilen besteht, die stets gut versorgt werden wollen, damit sie perfekt zusammenarbeiten können. Wie das Wasser, das in seinen drei Formen einen perfekten Kreislauf bildet. Dein Körper sollte stabil sein wie das Eis, dein Geist will frei schweben wie der Wasserdampf und deine Seele möchte frei fließen wie das Wasser.
Dass alle deine drei Anteile immer genug hochwertiges „Futter“ bekommen, liegt ganz in deiner Verantwortung dir selbst gegenüber. Schaue genau hin, ob du deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele genügend Bewegung und gute Nahrung gibst, damit es dir wirklich rundum gutgeht.
Helfe anderen Menschen:
Das mag zunächst widersinnig klingen, da du dich doch erleichtern und frei machen sollst, oder? Es ist aber der ultimative Tipp für dein eigenes Wohlgefühl. Auch hier solltest du aber nicht übertreiben – damit ist nur eine hilfreiche und mitfühlende Grundhaltung gemeint, die du dir antrainieren kannst.
Denk einfach daran, was du dir von deinen Mitmenschen wünschst und sei so zu ihnen. Ein Lächeln an der Tankstelle für den mürrischen Kunden vor dir ist auch schon aktive Hilfe! Du wist schnell merken, dass du dich in gewisser Weise erhoben fühlst, weil du etwas zu verschenken hast. Ganz automatisch wirst du dir selbst bewusst, wie reich du innerlich bist.
Und wenn es dir leicht von der Hand geht, etwas Schönes zu kochen, dann machen dir das doch einfach und warte nicht, dass es jemand tut, der eigentlich „dran“ wäre. Es könnte passieren, dass jemand dann auch mal gern eine Aufgabe für dich übernimmt, die eigentlich deine wäre.
Arbeite korrekt, aber lebe spielerisch:
Einige Konzepte aus der kopflastigen Arbeitswelt haben sich mehr oder weniger auch in unsere privaten Leben eingeschlichen. Da werden strikte Pläne zur Organisation des Zusammenlebens aufgestellt und erbitterte Diskussionen über Pflichten veranstaltet. Dabei sollte unsere Freizeit doch frei und spielerisch sein, damit Leben Spaß macht und weder Businessplänen noch Geschäfts-Meetings gleichen.
Es sind eine gewisse Leichtigkeit und die Bewahrung des Kindes in uns, die uns Menschen das Gefühl von Lebendigkeit und Lebensfreude vermitteln. Verschiebe bei überraschendem Sonnenschein ganz spontan das geplante Keller-Aufräumen und erlaube dir, bei Regen durch die Pfützen zu stapfen, auch wenn die Hose danach eben schmutzig ist. Schließlich gibt es Waschmaschinen. Und wenn die Familie heute mal kein gesundes Gemüse gegessen hat, bricht die Welt auch nicht gleich zusammen.
Unterscheide genau, was überlebenswichtig ist und was nicht!
Wenn wir beim Linksabbiegen den Gegenverkehr missachten, kann das tödlich sein. Wenn ein Arbeitsauftrag morgen fertig sein muss, muss er fertig sein! Aber wenn der Geschirrspüler mal falsch oder gar nicht eingeräumt wurde, die weiße Wäsche rosa aus der Maschine kommt oder Ihr Social Media Post heute keine Likes bekommt – so what! Humor kann man lernen, indem man übt, in solchen Momenten einfach zu lachen und zu genießen, wie schön ein entspanntes Leben doch sein kann.
Versuch es ruhig mal!